Medienwahlkampf USA 2016.

Von Professor Dr. Alfred-Joachim Hermanni

31.01.2017

In der nachstehenden Präsentation kommt es zu einem Vergleich des Online-Wahlkampfs von 2016 in den USA zwischen den Kandidaten Donald Trump (Republikanische Partei) und Hillary Clinton (Demokratische Partei). Dabei werden die Social Media-Kampagnen der Kandidaten analysiert und der Einfluss der Medien und der Medienschaffenden auf die Wahl thematisiert.  Außerdem erfolgt eine  erste Prognose hinsichtlich des Medienwahlkampfs  zur Bundestagwahl in Deutschland im Jahr 2017. Studierende der SRH Fernhochschule - The Mobile University diskutierten mit einer interessierten Öffentlichkeit die Annahmen und Thesen.

Im Medienwahlkampf 2016 in den USA wurde deutlich, dass soziale Medien eine zunehmend dominante Rolle bei der Verbreitung von politischen Botschaften spielen. Plattformen wie Twitter und Facebook ermöglichten es den Kandidaten, direkt mit ihren Wählern zu interagieren und ihre Botschaften ohne Filter traditioneller Medien zu verbreiten. Diese Entwicklung stellte traditionelle Medien vor die Herausforderung, mit der schnellen Informationsverbreitung und dem Einfluss von Fehlinformationen Schritt zu halten. 

Der Skandal um Cambridge Analytica deckte die problematische Nutzung von persönlichen Daten für politische Zwecke auf und rief nach strengeren Datenschutzregelungen. Das Unternehmen sammelte unrechtmäßig Daten von Millionen von Facebook-Nutzern, indem es eine App entwickelte, die persönliche Informationen nicht nur von den Nutzern selbst, sondern auch von ihren Facebook-Freunden abrief. Diese Daten wurden dann verwendet, um psychologische Profile zu erstellen und gezielte politische Werbung zu schalten, insbesondere während der US-Präsidentschaftswahl 2016.

Die Diskussion um Fake News und Desinformation unterstrich die Bedeutung von Medienkompetenz und kritischem Denken bei den Wählern. Die Auseinandersetzung mit der Glaubwürdigkeit traditioneller Medien wurde verstärkt, insbesondere durch Angriffe von Kandidaten wie Donald Trump, die den Begriff "Fake News" instrumentalisierten. 

Die Rolle von Journalisten als Gatekeeper und Faktenprüfer wurde herausgestellt, da sie die Verantwortung hatten, zwischen Fakten und Fiktion zu unterscheiden und die Öffentlichkeit richtig zu informieren. Die Debatte über die Regulierung politischer Werbung und Transparenz in der Finanzierung von Kampagnen erforderte eine kritische Überprüfung der Gesetze und Vorschriften zur Medienpolitik. Insgesamt verdeutlichte der Medienwahlkampf 2016 die Notwendigkeit einer umfassenden Medienreform, um den neuen Herausforderungen und Chancen im digitalen Zeitalter gerecht zu werden.