Medienwahlkampf.

Von Prof. Dr. Alfred-Joachim Hermanni

2022


Ein Medienwahlkampf bezieht sich auf die Nutzung von Medien, einschließlich traditioneller und digitaler Plattformen, um politische Botschaften während einer Wahlperiode zu verbreiten. In einem Medienwahlkampf werden verschiedene Kommunikationsstrategien eingesetzt, um Wähler zu erreichen und zu beeinflussen. Dies kann die Verwendung von Fernsehen, Radio, Zeitungen, sozialen Medien und anderen Online-Plattformen umfassen. 

Kandidaten und politische Parteien nutzen Medien, um ihre politischen Ziele, Ideen und Versprechen zu kommunizieren und ihr Image zu formen. Die Medien spielen eine entscheidende Rolle dabei, die öffentliche Meinung zu formen und den Ausgang einer Wahl zu beeinflussen. 

Medienwahlkämpfe können durch Skandale, Kontroversen oder Enthüllungen über Kandidaten beeinflusst werden. Die Interaktion zwischen Politikern, Journalisten und Wählern in den Medien prägt die Dynamik des Wahlkampfes. Die digitale Transformation hat Medienwahlkämpfe verändert, indem sie neue Kanäle für politische Kommunikation und Mobilisierung geschaffen hat. Medienwahlkämpfe sind oft intensiv und stark umkämpft, da sie einen entscheidenden Einfluss auf den Ausgang einer Wahl haben können.


Können politische Parteien auf die Unterstützung der Medien in Wahlkämpfen verzichten?

Theoretisch mag dies möglich sein, indem sie alternative Kommunikationskanäle wie soziale Medien oder direkte Bürgerinteraktion nutzen. Allerdings spielen Medien wie das Fernsehen, überregionale Tageszeitungen oder Nachrichtenmagazine wie „Der Spiegel“ eine wichtige Rolle bei der Berichterstattung über politische Aktivitäten und Positionen, was die öffentliche Wahrnehmung und Meinungsbildung beeinflussen.

Die Medien besitzen traditionell die Fähigkeit, sowohl Lob als auch Kritik gegenüber politischen Parteien zu äußern, was deren Glaubwürdigkeit und Zustimmung beeinflusst. Folglich würde der Verzicht auf mediale Unterstützung während Wahlkämpfen die Verbreitung und Wirksamkeit einer Partei bei der Vermittlung ihrer Botschaften reduzieren, was wiederum ihre Erfolgsaussichten mindern könnte. Im Grunde genommen ist die Beziehung zwischen politischen Parteien und den Medien oft komplex und dynamisch, wobei beide Seiten von einer gegenseitigen Interaktion profitieren.

Prof. Dr. Alfred-Joachim Hermanni war als Abteilungsleiter Medienpolitik der CDU-Bundesgeschäftststelle von 1982 bis 1982 in Medienwahlkämpfe involiviert. Auf den folgenden Unterseiten können Sie Beiträge u.a. zu folgenden Bereichen abrufen:

• Rolle der sozialen Medien im Bundestagswahlkampf 2021 (Interview mit der Nachrichtenagentur Thomson Reuters)
• Bundestagswahl 2021 (Interview mit der Marketingplattform Horizont)
• Medienwahlkampf Deutschland 2017
• Medien Wahlkampf USA 2016

Vielen Dank für ihr Interesse!