Wissensbank für Medien & Kommunikation

Katastrophenkommunikation.

Von Professor Dr. Alfred-Joachim Hermanni

1979 - 1981


Der Autor verwendet den Begriff "Katastrophenkommunikation" für sämtliche kommunikativen Maßnahmen von humanitären Organisationen weltweit. Diese Maßnahmen dienen der frühzeitigen Identifikation, gezielten Bewältigung und systematischen Nachbereitung von Katastrophenfällen.


Rezensionen zum Buch: Hermanni, Alfred-Joachim (1981). Dem Hilferuf folgen. Spender und Deutsches Rotes Kreuz: Die humanitären Partner. Bonn: Urheber.

"Eine gelungene Mischung aus Erlebnisbericht und informativen Hintergrund, ein Buch, dass allein schon deshalb des Lesens lohnt, weil man nachher mehr von Not und Leiden auf dieser Welt begreift." (Elke Schäfer, Münchner Merkur)

"Welche Welterfahrung muss die Institution haben, was man beim Anblick der Spendenbüchsen mit dem Roten Kreuz nur zu leicht verkennt." (Hans Wendt, Deutsche Welle)

"Ein Bericht, der nicht nur packend geschrieben, sondern auch so handlich unübersichtlich ist, dass Journalisten und Lehrer nutzen werden."  (Alfred Schröder, Daily Express)

Titelfoto des Buchs und alle andere Fotos: Copyroght Hermanni, Alfred-Joachim (1979/1980).


Von Ende der 1970er-Jahre bis August 1982 unternahm Hermanni zahlreiche Dienstreisen in seiner Funktion als Leiter der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Generalsekretariats des Deutschen Roten Kreuzes (DRK). Er erstellte Berichte und Artikel, die auf die Bedürfnisse oder Interessen diverer deutschsprachiger Medien oder Zielgruppen zugeschnitten waren. Während dieser Reisen besuchte er hauptsächlich Entwicklungsländer in Asien und Afrika, die mit niedrigem Pro-Kopf-Einkommen, hoher Armut und unzureichender Infrastruktur zu kämpfen hatten. Diese Länder wurden häufig auch von Naturkatastrophen und Epidemien heimgesucht.







Kambodschanische Flüchtlinge 1979 im Transitlager Khao-I-Dang in Thailand – Hunderttausende hofften auf eine friedliche Zukunft.

Thailand Transitlager 1979 2 Alfred-Joachim Hermanni_Nik
Thailand Transitlager 1979 2 Alfred-Joachim Hermanni_Nik
Kamboschanische Flüchtlinge in Thailand 1979 Alfred Joachim Hermanni_1
Kamboschanische Flüchtlinge in Thailand 1979 Alfred Joachim Hermanni_1
Thailand Transitlager 1979 Alfred-Joachim Hermanni_DxO
Thailand Transitlager 1979 Alfred-Joachim Hermanni_DxO


Durch umfangreiche PR-Kampagnen in Deutschland, unter anderem in Zusammenarbeit mit ARD/ZDF, DIE ZEIT, Bunte, Südwestfunk und DIE WELT, mobilisierte Hermanni beträchtliche Spendenbeträge für das Deutsche Rote Kreuz (DRK). Diese Gelder wurden eingesetzt, um notleidenden Menschen in Ländern wie Uganda, Kambodscha, Indien, Somalia und Thailand durch die Bereitstellung von Hilfsgütern und medizinischer Unterstützung zu helfen. 

Allein in den Jahren 1979 und 1980 verwendete das DRK Spenden in Höhe von 50 Millionen DM für humanitäre Aufgaben im Ausland und finanzierte das DRK-Hilfsschiff „Flora“. In diesem Zeitraum arbeitete Hermanni auch als freier Mitarbeiter beim Südwestfunk/ARD Baden-Baden und bei dpa, Hamburg, um die Berichterstattung über Katastrophen deutschlandweit zu verbreiten. Es ist anzunehmen, dass Hermanni in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg die bedeutendsten PR-Initiativen zur Katastrophenkommunikation ins Leben gerufen hat. Er fotografierte die Krisenherde, verfasste Artikel für deutsche Zeitungen und Zeitschriften, produzierte Rundfunkbeiträge für den ARD-Hörfunk und unterrichtete die Presse vom Sitz des DRK-Generalsekretariats in Bonn aus.















In keinem Land der Erde gab es Ende der 1970er-Jahre mehr Flüchtlinge als in Somalia: 1,3 Millionen äthiopische Flüchtinge. Die Aufnahmen entstanden 1980 im Flüchtlingslager Jalagasi in Somalia.

Somalia Flüchtlingslager 2 1997 Hermanni Alfred Joachim
Somalia Flüchtlingslager 2 1997 Hermanni Alfred Joachim
Somalia Flüchtlingslager 4 1997 Alfred-Joachim Hermanni
Somalia Flüchtlingslager 4 1997 Alfred-Joachim Hermanni
Somalia Flüchtlingslage 3 Alfred-Joachim Hermanni
Somalia Flüchtlingslage 3 Alfred-Joachim Hermanni
Somalia Flüchtlingslager 6 1997 Alfred-Joachim Hermanni_DxO
Somalia Flüchtlingslager 6 1997 Alfred-Joachim Hermanni_DxO
Somalia Flüchtlingslager 5 1997 Alfred-Joachim Hermanni
Somalia Flüchtlingslager 5 1997 Alfred-Joachim Hermanni


Der Krieg zwischen Uganda und Tansania brachte katastrophale Zustände: Allein 800.000 Waisenkinder und 200.000 Witwen kämpften ums Überleben. Hinzu kamen Infektionskrankheiten wie Lepra und  die afrikanische Schlafkrankheit, die ohne Bahndlung zu Koma und Tod führen.

Uganda 3 1980 Hungersnot Alfred-Joachim Hermanni
Uganda 3 1980 Hungersnot Alfred-Joachim Hermanni
Uganda 2 1980 Leprastation Alfred-Joachim Hermanni
Uganda 2 1980 Leprastation Alfred-Joachim Hermanni
Uganda 1980 Schlafkrankheit Alfred-Joachim Hermanni
Uganda 1980 Schlafkrankheit Alfred-Joachim Hermanni



Indien war ebenfalls einer der Stationen von Hermanni. In einem der 750 Slums in Delhi wurde ihm wieder einmal bewusst, wie priviligiert Europäer gegenüber bedürftigen Menschen  leben.

Indien 1 1979 Alfred-Joachim Hermanni
Indien 1 1979 Alfred-Joachim Hermanni
Indien 2 1979 Alfred-Joachim Hermanni
Indien 2 1979 Alfred-Joachim Hermanni
Indien 3 1979 Alfred-Joachim Hermanni
Indien 3 1979 Alfred-Joachim Hermanni
Indien 5 1979 Alfred-Joachim Hermanni
Indien 5 1979 Alfred-Joachim Hermanni
Indien 4 1979 Alfred-Joachim Hermanni
Indien 4 1979 Alfred-Joachim Hermanni


Am 23. November 1980 um 18:43 Uhr wurde die italienische Region Kampanien von einem Erdbeben erschüttert. Etwa 300.000 Menschen waren von den Zerstörungen des Erdbebens betroffen, 3.000 verloren ihr Leben. Mit einer Stärke von 6.9 lagen rund 500 Gemeinden in Trümmern.