Wissensbank für Medien & Kommunikation

Nachhaltigkeitskommunikation.

Von Prof. Dr. Alfred-Joachim Hermanni

12.01.2021

Das Thema Nachhaltigkeitskommunikation hat eine nicht zu unterschätzende Bedeutung im Kampf um die Rettung des Planeten Erde und um die Übergänge zu einer nachhaltigeren Wirtschaft und Gesellschaft zu unterstützen. Sie ermöglicht es, Fortschritte zu dokumentieren, die Vorteile von Nachhaltigkeit zu verdeutlichen und eine breitere Bewegung hin zu nachhaltigem Handeln anzustoßen.

Die Nachhaltigkeitskommunikation erfreut sich großer Popularität und ist aus mehreren Gründen wichtig:

• Ihre Rolle besteht darin, das Bewusstsein für Umwelt- und Nachhaltigkeitsfragen in der Öffentlichkeit zu stärken. Dies ist von entscheidender Bedeutung, um Verständnis und Unterstützung für nachhaltige Praktiken zu fördern.
• Eine effektive Kommunikation im Bereich der Nachhaltigkeit trägt dazu bei, die Reputation eines Unternehmens zu festigen und potenzielle Krisen zu verhindern. Außerdem kann ein positives Image zu Erfolg versprechenden Auswirkungen auf das Geschäft führen.
• Unternehmen, die nachhaltige Praktiken aktiv unterstützen und dies überzeugend kommunizieren, können sich einen Wettbewerbsvorteil verschaffen. Eine wachsende Anzahl von Verbrauchern bevorzugen Produkte und Dienstleistungen von Unternehmen, die sich um Umwelt und soziale Belange kümmern.
• Eine transparente Kommunikation bezüglich der Nachhaltigkeitsmaßnahmen baut Vertrauen bei Kunden, Investoren und der allgemeinen Öffentlichkeit auf. Sie signalisiert, dass ein Unternehmen verantwortungsbewusst agiert.
• Nachhaltigkeitskommunikation ermöglicht es einem Unternehmen, mit verschiedenen Stakeholder-Gruppen, wie Kunden, Mitarbeitern, Lieferanten und NGOs, in einen Dialog zu treten und Feedback zu erhalten.
• In vielen Ländern existieren rechtliche Vorgaben zur Berichterstattung über Nachhaltigkeitsaspekte. Eine präzise und vollständige Kommunikation erleichtert die Einhaltung dieser Vorschriften.
• Die Kommunikation von Nachhaltigkeitszielen und -bemühungen ermöglicht es Unternehmen, das interne Engagement und die Innovationskraft zu steigern. Dies kann zu effizienteren Prozessen führen und langfristig zu Kosteneinsparungen beitragen.
• Unternehmen können durch ihre Kommunikation eine führende Rolle einnehmen und andere Organisationen sowie Einzelpersonen ermutigen, nachhaltige Praktiken anzunehmen.

Unter dem Begriff Persönliche Nachhaltigkeit versteht man individuelle Lebensstile und Verhaltensweisen, die insbesondere zur Förderung der ökologischen (umweltbezogenen) und sozialen (gesellschaftlichen) Verantwortung beitragen.

Ich vertrete die These, dass die VN-Nachhaltigkeitsziele (vgl. Vereinte Nationen, 2023) die „Persönliche Nachhaltigkeit“ weitgehend ausklammern und sich deswegen zahlreiche Individuen nicht angesprochen fühlen. Genauer gesagt: Die Vereinten Nationen kommunizieren bei ihrem Projekt „Nachhaltigkeitsziele“ nicht eindeutig, dass zur Lösung der entsprechenden Probleme alle Menschen einen Beitrag leisten müssen. Ein weiterer gravierender Fehler ist, dass die Probleme verharmlost werden, denn insbesondere geht es um die Rettung der Erde, wenn wir den Klimawandel, die Zerstörung der Umwelt, Armut und Bevölkerungswachstum nicht in den Griff bekommen.

Die Grundlage für diese Einschätzung bilden meine Ausführungen in dem Buch „Personal Sustainability. Eine Petition für individuelle Bedürfnisse der Gegenwart“: „Erkennt man erst einmal den berechtigten Anspruch nach persönlicher Nachhaltigkeit, dann erscheint dieser gar nicht so abstrus und weltfremd. Aber was hieße das konkret?

- Als handelndes Subjekt in einer Gesellschaft agieren
- Sich selbst wertschätzen und den eigenen Bedürfnissen nachgehen
- Für die eigenen Rechte und Interessen eintreten
- Sich auf respektvolle Weise in einer Gemeinschaft behaupten
- Auf das eigene Wohl und das des anderen Menschen bedacht sein.



Weitere Informationen finden Sie in dem Buch "Personal sustainability. Eine Petition für individuelle Bedürfnisse der Gegenwart" unter folgendem SpringerLink  https://link.springer.com/book/10.1007/978-3-658-37989-6